Pflanzliche Kraft gegen Depressionen: Laif®900 als bewährte Therapieoption

johanniskraut

Die Behandlung von Depressionen verlangt individuelle und evidenzbasierte Strategien. Während synthetische Antidepressiva weit verbreitet sind, suchen viele Betroffene nach natürlichen Alternativen. Trotz der steigenden Nachfrage wird nur etwa ein Viertel der Patient:innen ein pflanzliches Antidepressivum verschrieben. Ein zugelassenes Präparat, das diesen Bedarf bedient, ist Laif®900 – ein hochdosiertes Johanniskraut-Extrakt, das gemäß Studien auf dem Wirkniveau von 20 mg Citalopram liegt.

Laif®900: Natürlich und zugleich pharmazeutisch wirksam

Laif®900 ist das einzige verschreibungspflichtige Johanniskraut-Präparat mit einer Tagesdosis von 900 mg in Einzeldosierung, zugelassen für die Behandlung leichter bis mittelschwerer depressiver Episoden. Seine Wirkweise basiert auf der Regulation der drei essenziellen Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Im Gegensatz zu synthetischen Wirkstoffen wirkt Laif®900 synergistisch und weniger stark fokussiert auf einzelne Botenstoffsysteme, was ein Nebenwirkungsprofil auf Placebo-Niveau ermöglicht.

Klinische Studien bestätigen Äquivalenz zu Citalopram

Eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde Vergleichsstudie untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Laif®900 bei mittelgradigen Depressionen über sechs Wochen (DOI: 10.1055/s-2006-931544). Dabei stellte sich heraus, dass Laif®900 mit 900 mg einmal täglich therapeutisch äquivalent zu 20 mg Citalopram ist. Die Nicht-Unterlegenheit von Laif®900 gegenüber dem SSRI wurde mit hoher Signifikanz (p<0,0001) belegt. Bemerkenswert ist auch die deutlich bessere Verträglichkeit des pflanzlichen Antidepressivums gegenüber Citalopram.

Eine ergänzende prospektive Beobachtungsstudie unter nicht-interventionellen Bedingungen bestätigte diese Resultate und dokumentierte eine signifikant reduzierte Rate unerwünschter Nebenwirkungen bei Laif®900, wie typischerweise bei chemischen Antidepressiva auftretende Gewichtszunahme, Sedierung, sexuelle Dysfunktion oder QT-Zeitverlängerung (DOI: 10.1055/s-0031-1299123).

Leitlinienempfehlung: Johanniskraut als First-Line-Therapie

Die hervorragende Datenlage hat dazu geführt, dass die S3-Leitlinie Unipolare Depression Johanniskraut-Präparate als mögliche Erstbehandlung empfiehlt, wenn eine Pharmakotherapie bei leichten und mittelgradigen depressiven Episoden erwogen wird. Dabei ist die Berücksichtigung spezifischer Nebenwirkungen und Interaktionen essenziell, was Laif®900 durch sein günstiges Nebenwirkungsprofil unterstützt.

Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung

Laif®900 ist verschreibungspflichtig und wird von der gesetzlichen Krankenversicherung für Patientinnen und Patienten mit einer Vielzahl einschlägiger ICD-10-Diagnosen erstattet. Dazu zählen leichte (F32.0) und mittelgradige depressive Episoden (F32.1) sowie sonstige (F32.8) oder nicht näher bezeichnete depressive Episoden (F32.9). Ebenso umfasst die Erstattungsfähigkeit rezidivierende depressive Störungen wie gegenwärtig leichte (F33.0) oder mittelgradige Episoden (F33.1), remittierte Verläufe (F33.4), sonstige (F33.8) und nicht näher bezeichnete Formen (F33.9). Zusätzlich sind auch andere rezidivierende affektive Störungen (F38.1) eingeschlossen. Diese breite Indikationsabdeckung ermöglicht Ärztinnen und Ärzten, ihren Patientinnen und Patienten eine evidenzbasierte, von der Krankenkasse erstattete pflanzliche Therapie als sinnvolle Behandlungsalternative anzubieten.

Fazit

Mit Laif®900 steht ein gut erforschtes, hochdosiertes Johanniskrautextrakt zur Verfügung, das eine effektive und nebenwirkungsarme Behandlung leichter und mittelschwerer Depressionen darstellt. Die Kombination aus fundierter wissenschaftlicher Evidenz, Empfehlung in nationalen Leitlinien sowie Kostenerstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung macht Laif®900 zu einer überzeugenden pflanzlichen Therapieoption.

Auch interessant:

Depressionen im Alter verleiten zu risikoreichem Fahrverhalten (https://www.springermedizin.de/depressionen-im-alter-verleiten-zu-risikoreichem-fahrverhalten/50677138)

Quellen:

Gastpar, M. et al. (2006): Comparative Efficacy and Safety of a Once-Daily Dosage of Hypericum Extract STW3-VI and Citalopram in Patients with Moderate Depression: A Double-Blind, Randomised, Multicentre, Placebo-Controlled Study. Pharmacopsychiatry. DOI: 10.1055/s-2006-931544

Kresimon, J. et al. (2012): Versorgung von Patienten mit mittelschwerer Depression unter Therapie mit Hypericum-Extrakt STW3-VI im Vergleich zu selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) im Praxisalltag. Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement. DOI: 10.1055/s-0031-1299123

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression. 2022. Registernummer: nvl-005. Version 3.2. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/nvl-005 (abgerufen am 11.10.2025).

Springer Medizin: Depression: Depressionen behandeln. Natürlich. 2021. https://www.springermedizin.de/depressionen-behandeln--natuerlich-/18723208 (abgerufen am 11.10.2025).

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