Dexpanthenol im Fokus: Wie moderne Hautmodelle innovative Einsatzgebiete für die Wund- und Heilsalbe aufdecken

Ein Mädchen kratzt sich an der Haut am Ellenbogen ihres Arms, die Rötung ist atopische Dermatitis, das Gesicht des Mädchens ist nicht zu sehen.
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Wund- und Heilsalben mit Dexpanthenol sind längst fester Bestandteil der dermatologischen Versorgung. Doch das Potenzial dieses Wirkstoffs reicht weit über die herkömmliche Wundbehandlung hinaus: Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen an dreidimensionalen Hautmodellen weisen überzeugend auf neue Einsatzbereiche hin – von der Nachbehandlung nach Lasertherapien bis hin zur Unterstützung bei atopischer Dermatitis.

Hautmodelle als zukunftsweisendes Forschungsinstrument

Die Verwendung von 3D-Hautäquivalenten, hergestellt aus menschlichen Keratinozyten und Fibroblasten, hat erheblich dazu beigetragen, die Hautphysiologie realitätsnah abzubilden und die Wirkung von topischen Behandlungen besser zu verstehen. Professor Dr. Jens-Malte Baron vom Uniklinikum Aachen betont die Vorteile dieser Modelle, die ein mehrschichtiges, verhornendes und nicht-verhornendes Epithel nachbilden und so Tierversuche sowie Studien am Menschen minimieren.

Yvonne Marquardt, Universität Aachen, ergänzt, dass diese 3D-Modelle sowohl Haut als auch Mundschleimhaut naturgetreu simulieren und dadurch vielfältige Erkrankungszustände sowie deren Therapie besser erforscht werden können.

Neue Erkenntnisse aus der Lasertherapie

In einer 2015 veröffentlichten Studie mit einem CO2-Laser (DOI: https://doi.org/10.1002/lsm.22341) wurde eindrucksvoll gezeigt, dass Wunden an einem 3D-Hautmodell, die mit einer 5%-Dexpanthenol-haltigen Salbe behandelt wurden, schneller heilten als die mit Vaseline versorgten Kontrollstellen. Professor Baron betonte dabei, dass diese Modelle klar den regenerativen und entzündungshemmenden Effekt der Bepanthen® Wund- und Heilsalbe gegenüber Vaseline belegen.

Zusätzlich ergaben molekulargenetische Analysen, dass Dexpanthenol die Aktivität wichtiger Gene fördert, die maßgeblich in den ersten Phasen der Wundheilung beteiligt sind. Dazu gehören unter anderem Gene, die Entzündungsbotenstoffe wie Interleukin (IL)-1, IL-6 und IL-8 produzieren, sowie das Schutzenzym Hämoxygenase (HMOX1). Weiterhin werden chemotaktische Signale wie CXCL1 und CXCL16 verstärkt exprimiert, ebenso wie die Matrix-Metalloproteinase MMP3, die eine zentrale Rolle bei der Neubildung von Hautzellen, der Wundkontraktion und der Neubildung von Blutgefäßen spielt.

„Neben ablativen CO2-Lasern kommen eine Reihe weiterer Lasersysteme in der Dermatologie zum Einsatz – beispielsweise der Picosekunden-Laser zur Entfernung von Tattoos“, so Baron und ergänzte: „In einer noch nicht publizierten Untersuchung konnten wir im Hautmodell demonstrieren, dass auch beim Einsatz dieses Lasertyps eine einmal tägliche Nachbehandlung mit Bepanthen® Wund- und Heilsalbe über fünf Tage mit einer schnelleren Heilung des Hautmodells assoziiert ist.“

Dexpanthenol unterstützt Hautregeneration bei atopischer Dermatitis

In einer weiteren Forschungsarbeit (DOI: 10.1111/exd.13697) wurde die Wirksamkeit von Dexpanthenol-haltigen Präparaten bei atopischer Dermatitis anhand eines 3D-Hautmodells untersucht, bei dem die typischen Schäden der Hautbarriere durch die Zugabe von Interleukin-31 simuliert wurden. Dabei kam die Bepanthen® Sensiderm Creme, die sowohl Panthenol als auch Ceramide enthält, zum Einsatz und wurde mit einem ceramidfreien Basistherapeutikum verglichen. Über einen Beobachtungszeitraum von sechs Tagen zeigte sich, dass die Behandlung mit Bepanthen® Sensiderm zu einer deutlich verbesserten Wiederherstellung der Struktur und Funktion der Hautbarriere führte. Diese Ergebnisse verdeutlichen die wesentliche Rolle von Dexpanthenol und Ceramiden in der regenerativen Therapie atopischer Hauterkrankungen und unterstützen ihre gezielte Anwendung bei der Förderung der Hautheilung und Barrierereparatur.

Fazit: Vielseitigkeit und Innovationspotenzial von Dexpanthenol

Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dermalen 3D-Modellen belegen eindrucksvoll die Bedeutung von Dexpanthenol-haltigen Präparaten weit über die klassische Wundversorgung hinaus. Die vielfältigen regenerativen, entzündungshemmenden und antioxidativen Effekte unterstützen die Hautheilung nach komplexen Eingriffen wie Laserbehandlungen und verbessern die Behandlung chronischer Hauterkrankungen wie atopischer Dermatitis. Diese Studien eröffnen neue Anwendungsperspektiven und untermauern die klinische Relevanz von Dexpanthenol als multifunktionalen Wirkstoff in der dermatologischen Praxis.

Quellen:

Marquardt et al. (2015): Characterization of a novel standardized human three-dimensional skin wound healing model using non-sequential fractional ultrapulsed CO2 laser treatments. Lasers in Surgery and Medicine, DOI: 10.1002/lsm.22341.

Huth et al. (2018): Effects of a ceramide-containing water-in-oil ointment on skin barrier function and allergen penetration in an IL-31 treated 3D model of the disrupted skin barrier. Experimental Dermatology, DOI: 10.1111/exd.13697.

SpringerMedizin: „Evidenz für innovative Einsatzgebiete der Wund- und Heilsalbe.“ 2020. https://www.springermedizin.de/evidenz-fuer-innovative-einsatzgebiete-der-wund--und-heilsalbe/18227848 (abgerufen am 05.08.2025).

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