Wenn die Haut überreagiert: Herausforderung „Sensitive Skin“

Empfindliche Haut ist längst keine Randerscheinung mehr – viele Patient:innen klagen über Brennen, Rötungen, Juckreiz oder Spannungsgefühle. Oft reichen geringe Umweltreize aus, um die Symptome zu provozieren. Die Ursachen? Multifaktoriell.
Neben einer gestörten Hautbarriere stehen ein unausgeglichenes Hautmikrobiom, überaktive Nervensignale und inflammatorische Reaktionen im Fokus. Die Haut verliert an Feuchtigkeit, die Schutzfunktion lässt nach – und genau hier setzen moderne dermokosmetische Konzepte an.
Fokus Hautbarriere und Mikrobiom: Mehr als nur Kosmetik?
Neue Studien legen nahe, dass Wirkstoffkombinationen aus Panthenol, Präbiotika und probiotischen Lysaten die Hautschutzbarriere nicht nur pflegen, sondern gezielt regenerieren können. Dabei wirken Präbiotika als „Futter“ für nützliche Mikroorganismen, während probiotische Lysate wie Aqua Posae Filiformis (APF) aktiv auf die mikrobielle Balance und Immunmodulation einwirken. Panthenol – der Klassiker – bleibt mit seinen hydratisierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften ein zentraler Bestandteil.
Studie im Realitätscheck: Was kann die neue Creme?
In einer offenen, einarmigen Untersuchung in Shanghai testeten 110 Proband:innen mit empfindlicher Gesichtshaut eine neue Creme mit genau diesen Inhaltsstoffen. Über 28 Tage hinweg wurde das Produkt zweimal täglich nach einer standardisierten Reinigung aufgetragen. Die Studienteilnehmer:innen waren zwischen 18 und 45 Jahre alt, litten unter normaler bis trockener Haut und zeigten eine positive Reaktion im Lactic Acid Tingling Test – ein sicheres Zeichen für Sensibilität.
Es wurden zwei Gruppen gebildet: Gruppe A durchlief eine subjektive Selbsteinschätzung, Gruppe B durchlief umfassende instrumentelle Messungen. Ziel war es, sowohl das Empfinden der Anwender:innen als auch objektiv messbare Hautparameter zu erfassen.
Reizreduktion in Rekordzeit: Beeindruckende Soforteffekte
Bereits 15 Minuten nach der ersten Anwendung der Creme berichteten die Patient:innen von einer deutlichen Linderung zentraler Symptome empfindlicher Haut. Juckreiz, Brennen, Kribbeln, Schmerzempfindung, Hitze- und Spannungsgefühl gingen teils um über 80 % zurück – mit Spitzenwerten wie −95 % bei Schmerzen und −93 % beim Kribbeln. Diese Soforteffekte sind bemerkenswert und sprechen für eine schnelle Beruhigung der Haut. Auch langfristig zeigte sich ein stabiler Therapieerfolg: Nach 28 Tagen waren alle Beschwerden signifikant reduziert. Die Wirkung war dabei nicht nur subjektiv spürbar. Die Creme erwies sich somit als hocheffektiv bei der schnellen und nachhaltigen Behandlung empfindlicher Gesichtshaut.
Harte Fakten statt Hautgefühl: Was sagt die Technik?
Auch die instrumentellen Messwerte sprechen für sich. Die Hautfeuchtigkeit stieg bis Tag 28 um über 80 % und die Talgproduktion erhöhte sich um über 70% – ein gutes Zeichen für Normalisierung. Rötungen reduzierten sich um fast 20 %, der transepidermale Wasserverlust um über 20 %. Die Bildgebung via VISIA bestätigte parallel eine Abnahme der Hautrötung. Diese Veränderungen deuten auf eine effektive Wiederherstellung der Barrierefunktion und Reduktion inflammatorischer Prozesse hin und das ganz ohne medikamentöse Intervention.
Keine Nebenwirkungen und 100 % Zufriedenheit
Während der gesamten Studiendauer wurden keinerlei unerwünschte Ereignisse oder Nebenwirkungen gemeldet – ein außergewöhnlich positives Ergebnis, insbesondere bei empfindlicher Haut. Keiner der Teilnehmer:innen klagte über Irritationen, Unverträglichkeiten oder sonstige Beschwerden. Im Gegenteil: Die Anwender:innen lobten die angenehme Textur der Creme, das beruhigende Hautgefühl sowie die sichtbaren Verbesserungen ihres Hautbilds. Die Zufriedenheit war so hoch, dass sogar alle Proband:innen angaben, das Produkt weiterhin verwenden zu wollen. Auch das Kaufinteresse fiel durchweg positiv aus, was einen seltenen Konsens in kosmetischen Studien darstellt.
Was können Ärzt:innen daraus mitnehmen?
Wer Patient:innen mit sensibler Haut betreut, weiß um die Limitierungen klassischer Pflegeprodukte. Die vorgestellte Wirkstoffkombination bietet einen spannenden, neuen Ansatz: Gezielte Modulation der Hautbarriere und des Mikrobioms und das mit sofortiger Wirkung, wie die Daten zeigen. Ohne Kortison, ohne Antibiotika, ohne Irritation. Die Anwendung in der Praxis? Unkompliziert. Die Creme ersetzt einfach die tägliche Pflege und es ist keine begleitende Therapie nötig. Für Patient:innen mit funktioneller Hautempfindlichkeit und chronischem Unbehagen im Gesicht also eine echte Alternative, die sich lohnt, im Praxisalltag zu testen.
Quellen:
Zhang et al. (2023): Efficacy and safety of a cream containing panthenol, prebiotics, and probiotic lysate for improving sensitive skin symptoms. Skin Research and Technology, DOI: 10.1111/srt.13540.

Die Peripartalzeit, also die Zeit rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, ist für viele Frauen eine emotional und körperlich herausfordernde Phase. Während dieser Zeit sind depressive Verstimmungen und postpartale Depressionen keine Seltenheit. Johanniskraut (Hypericum perforatum) könnte eine natürliche Alternative zu synthetischen Antidepressiva darstellen. Doch wie sicher ist die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit wirklich?

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen im Cockpit eines kleinen Propellerflugzeugs, umgeben von wolkenverhangenem Himmel. Plötzlich vibriert der Motor ungewöhnlich. Ihre Hände umklammern das Steuer, der Puls rast. Wie reagiert Ihr Körper, wenn das Gehirn zwischen Angst, Konzentration und Handlungsdruck hin- und hergerissen ist?