Einsatz von Johanniskraut in der Behandlung von Angststörungen und depressiven Verstimmungen

Wirkungsweise bei Angststörungen
Die Wirkstoffe von Johanniskraut, insbesondere Hypericin und Hyperforin, wirken auf die Neurotransmittersysteme des Gehirns. Sie hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin und tragen so zur Verbesserung der Stimmung und zur Reduktion von Angstzuständen bei. Studien deuten darauf hin, dass Johanniskraut eine milde anxiolytische (angstlösende) Wirkung hat, was es besonders bei leichten Angststörungen interessant macht [1, S. 82].
Studienlage zur Wirksamkeit bei Angststörungen
Eine klinische Studie mit 200 Patient:innen zeigte, dass Johanniskraut bei generalisierten Angststörungen (GAD) die Symptome signifikant reduzieren konnte. Besonders die Kombination mit Entspannungstechniken führte zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Auch bei sozialen Ängsten konnten positive Effekte beobachtet werden, wobei Johanniskraut vor allem in sozialen Stresssituationen beruhigend wirkte [1, S. 85].
Einsatz bei depressiven Verstimmungen
Nicht jede depressive Verstimmung erfüllt die Kriterien einer klinischen Depression. Gerade in Phasen erhöhter Stressbelastung, bei Anpassungsstörungen oder saisonal bedingten Verstimmungen kann Johanniskraut helfen, das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen. Seine milde stimmungsaufhellende Wirkung unterstützt Betroffene dabei, Alltagsbelastungen besser zu bewältigen, ohne dabei das Bewusstsein oder die Wachsamkeit zu beeinträchtigen [1, S. 87].
Dosierung und Anwendung
Für die Behandlung von Angststörungen und depressiven Verstimmungen wird eine Dosierung von 900 mg Johanniskraut-Trockenextrakt pro Tag empfohlen. Die Einnahme sollte über mehrere Wochen erfolgen, da die volle Wirkung erst nach etwa zwei bis vier Wochen einsetzt. Eine langfristige Anwendung ist möglich, sollte jedoch regelmäßig ärztlich überwacht werden [1, S. 90].
Sicherheitsaspekte und Kontraindikationen
Wie bei der Behandlung von Depressionen sind auch bei Angststörungen mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten. Johanniskraut kann die Wirksamkeit hormoneller Verhütungsmittel sowie bestimmter Antidepressiva und Antikoagulantien beeinträchtigen. Patient:innen, die bereits Psychopharmaka einnehmen, sollten Johanniskraut nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt verwenden [1, S. 93].
Fazit
Johanniskraut bietet nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei Angststörungen und depressiven Verstimmungen eine natürliche Behandlungsoption. Besonders für Patient:innen, die eine sanfte Alternative zu klassischen Medikamenten suchen, stellt es eine wertvolle Unterstützung dar. Wichtig bleibt jedoch die Abstimmung mit medizinischem Fachpersonal, um Risiken zu minimieren und die bestmögliche Wirkung zu erzielen [1, S. 82, 85, 87, 90, 93].
Quellen:
[1] Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, S. 82, 85, 87, 90, 93.

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