Johanniskraut bei der Behandlung von saisonal bedingten Depressionen (SAD)

Wirkungsweise bei SAD

Johanniskraut wirkt durch die Hemmung der Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, was besonders bei saisonalen Stimmungstiefs hilfreich sein kann. Da SAD häufig mit einem Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter einhergeht, könnte Johanniskraut durch die Erhöhung der Serotoninspiegel eine stabilisierende Wirkung auf die Stimmung haben [1, S. 45].

Kombination mit Lichttherapie

Studien zeigen, dass die Kombination von hochdosierten Johanniskraut mit Lichttherapie besonders effektiv bei SAD sein kann. Die Lichttherapie unterstützt den zirkadianen Rhythmus, während Johanniskraut die biochemische Ebene beeinflusst. Patient:innen berichten häufig von einer schnelleren Verbesserung ihrer Symptome, wenn beide Methoden kombiniert werden [1, S. 48].

Anwendungsbereiche und Dosierung

Die empfohlene Dosierung bei SAD entspricht der bei leichten bis mittelschweren Depressionen, also 900 mg Trockenextrakt pro Tag. Besonders wichtig ist eine kontinuierliche Einnahme während der dunklen Jahreszeit, idealerweise beginnend im Herbst und fortgeführt bis ins Frühjahr [1, S. 50].

Wechselwirkungen und Sicherheitsaspekte

Auch bei der Behandlung von SAD gilt es, auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu achten. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln oder Immunsuppressiva ist Vorsicht geboten. Ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin sollte vor Beginn der Therapie stattfinden [1, S. 53].

Fazit

Hochdosiertes Johanniskraut stellt eine vielversprechende Behandlungsoption für saisonal abhängige Depressionen dar. Besonders in Kombination mit Lichttherapie kann es zu einer deutlichen Besserung der Symptome führen und die Lebensqualität der Betroffenen steigern [1, S. 45, 48, 50, 53].

Quellen:

[1] Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, S. 45, 48, 50, 53.

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