Johanniskraut bei älteren Patienten: Chancen und Risiken

Wirkungsweise und Potenzial bei älteren Menschen
Johanniskraut beeinflusst die Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn, wodurch es stimmungsaufhellend wirkt. Besonders bei älteren Patient:innen, die häufig sensibler auf synthetische Antidepressiva reagieren, könnte Johanniskraut aufgrund seines milderen Nebenwirkungsprofils eine gute Option darstellen. Studien deuten darauf hin, dass Johanniskraut bei älteren Menschen nicht nur die Stimmung verbessert, sondern auch den Schlaf-Wach-Rhythmus stabilisieren kann, was insbesondere bei älteren Patient:innen mit Schlafproblemen von Vorteil ist [1, S. 100].
Spezielle Herausforderungen bei älteren Patient:innen
Ältere Menschen nehmen häufig mehrere Medikamente gleichzeitig ein (Polypharmazie), was das Risiko für Wechselwirkungen erhöht. Johanniskraut kann durch die Aktivierung des Enzyms CYP3A4 den Abbau vieler Medikamente beschleunigen, darunter:
- Blutverdünner (Antikoagulantien): Risiko einer verringerten Wirksamkeit von Medikamenten wie Warfarin.
- Herzmedikamente: Mögliche Beeinträchtigung der Wirkung von Digoxin.
- Immunsuppressiva: Besonders bei älteren Menschen nach Transplantationen kann Johanniskraut die Wirkung von Ciclosporin herabsetzen [1, S. 103].
Dosierung und Anwendung bei älteren Menschen
Bei älteren Patient:innen ist eine niedrige Startdosierung empfehlenswert, z. B. 300 mg Johanniskraut-Trockenextrakt pro Tag, um die Verträglichkeit zu prüfen. Die Dosis kann bei guter Verträglichkeit schrittweise auf bis zu 900 mg täglich gesteigert werden. Wichtig ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle, um mögliche Wechselwirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen [1, S. 105].
Studienlage und praktische Erfahrungen
In einer Studie mit 500 älteren Patient:innen konnte Johanniskraut depressive Symptome ähnlich effektiv wie synthetische Antidepressiva reduzieren, jedoch mit weniger ausgeprägten Nebenwirkungen. Besonders positiv wurde die Verbesserung der Schlafqualität und die Reduktion von Unruhezuständen bewertet. Bei geriatrischen Patient:innen, die unter leichter bis mittelschwerer Depression litten, führte Johanniskraut zudem zu einer verbesserten kognitiven Leistungsfähigkeit, was im Alltag einen wichtigen Gewinn darstellen kann [1, S. 108].
Sicherheitsaspekte und Kontraindikationen
Besonders bei älteren Menschen ist eine sorgfältige Abwägung der Risiken notwendig. Johanniskraut sollte nicht gleichzeitig mit starken synthetischen Antidepressiva (z. B. MAO-Hemmern) eingenommen werden, um das Risiko eines Serotonin-Syndroms zu vermeiden. Auch bei Patient:innen mit stark eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Regelmäßige Blutuntersuchungen können helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen [1, S. 110].
Fazit
Hochdosiertes Johanniskraut bietet älteren Patient:innen mit leichten bis mittelschweren Depressionen eine natürliche und gut verträgliche Alternative zu klassischen Antidepressiva. Besonders bei geriatrischen Patient:innen, die auf synthetische Medikamente empfindlich reagieren, könnte Johanniskraut durch sein mildes Nebenwirkungsprofil und die stimmungsaufhellende Wirkung überzeugen. Dennoch sollten die Therapie und die Wechselwirkungen regelmäßig durch medizinisches Fachpersonal überwacht werden [1, S. 100, 103, 105, 108, 110].
Quellen:
[1] Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, S. 100, 103, 105, 108, 110.

Depressionen im Alter sind ein häufiges, jedoch oft unterschätztes Problem. Viele ältere Menschen leiden unter depressiven Verstimmungen oder klinischen Depressionen, häufig bedingt durch Einsamkeit, körperliche Erkrankungen oder den Verlust von Angehörigen. Johanniskraut könnte eine natürliche Alternative zu klassischen Antidepressiva bieten, jedoch sind gerade bei älteren Patient:innen besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig.

UVB-Strahlung zählt zu den Hauptverursachern entzündlicher Hautreaktionen wie Erythemen – doch was, wenn eine Kombination bekannter Inhaltsstoffe gezielt dagegenwirkt? Die neue Studie zur Wirkstoffformulierung AB5D zeigt beeindruckende Ergebnisse: weniger PGE2, weniger Zytokine, mehr antioxidativer Schutz.

Hautmanifestationen bei chronischer Nierenerkrankung werden häufig unterschätzt – dabei leiden fast alle Patient:innen mit terminalem Nierenversagen an Pruritus, Xerosis & Co. Doch was bedeutet das für die Praxis? Lesen Sie, warum ein interdisziplinärer Ansatz in der CKD-Therapie zunehmend unverzichtbar wird.