Die ästhetische Bedeutung der Bauch- und Brustmuskeln und ihre Modellierung

Männlicher Oberkörper
© Adobe Stock

Schönheit ist ein Thema, das die Menschheit seit Jahrhunderten fasziniert. Auch in der modernen Zeit bleibt Schönheit weitgehend subjektiv, geprägt von individuellen Vorlieben und gesellschaftlichen Einflüssen.

Im Bereich der körperlichen Ästhetik wird häufig ein schlanker und muskulöser Körper idealisiert, wobei besonders gut definierte Bauch- und Brustmuskeln hervorgehoben werden. Die Muskeln des Rectus abdominis und des Pectoralis major spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung dieser ästhetischen Ziele und tragen zu einem skulpturalen und athletischen Aussehen bei.

Eine aktuelle Pilotstudie beschreibt eine nicht-chirurgische Technik zur Verbesserung dieser Muskelgruppen bei Männern mithilfe von Hyaluronsäure-Füllstoffen.

Nicht-chirurgische Körperformung: Ein vielversprechender Ansatz

Hyaluronsäure-Füllstoffe bieten eine Möglichkeit, die Körperkonturen nicht invasiv zu formen. Die Technik zielt darauf ab, die Muskelstrukturen in der thorakoabdominalen Region hervorzuheben, um ein schlanker und stärker definierteres Erscheinungsbild zu erzielen. Hierbei ist die Auswahl des richtigen Patienten entscheidend: Ideal sind Personen mit niedrigem Körperfettanteil und stabilem Gewicht, die ihre natürliche Muskeldefinition verstärken möchten. Die Behandlung erfolgt durch präzise Markierungen der anatomischen Merkmale der Brust- und Bauchregion, während der Patient in Rückenlage seine Muskeln anspannt. So kann eine perfekte, harmonische Formung erreicht werden.

Anatomische Präzision: Die Grundlage für den Erfolg

Für den Erfolg dieses Verfahrens ist ein tiefgehendes Wissen über die Anatomie der thorakoabdominalen Region unerlässlich. Bei der Brustmuskulatur werden präzise Markierungen gesetzt, um die Injektionspunkte festzulegen: oberhalb des Schlüsselbeins, an der Unterkante des Pectoralis major und dazwischen. Diese drei Punkte helfen dabei, den Füllstoff gleichmäßig zu verteilen.

Auch die Bauchmuskulatur wird unter Berücksichtigung von wichtigen Strukturmerkmalen wie der Linea alba und den tendinösen Intersektionen markiert. So wird die gewünschte Definition der Bauchmuskeln erreicht.

Die Technik: Injektion für natürliche Definition

Bei der Injektion wird ein hochviskoser, kreuzvernetzter Hyaluronsäure -Füllstoff verwendet, der für eine gleichmäßige Verteilung sorgt. Die Injektion erfolgt mit einer Kanüle, die die Hautoberfläche schont und die Gefahr von Nebenwirkungen minimiert.

Der Füllstoff wird in der Nähe der Brustmuskeln injiziert, um den muskulösen Rand zu betonen, wobei kleinere Mengen in tieferliegenden Bereichen für einen natürlichen Übergang verwendet werden.

Bei den Bauchmuskeln kommt der Füllstoff in die verschiedenen „Packungen“ und entlang der Linea alba zum Einsatz, um unschöne Übergänge zu vermeiden und die Definition zu verstärken.

Erstaunliche Ergebnisse & zufriedene Patienten

Die Technik hat an zehn männlichen Patienten im Alter von etwa 35 Jahren beeindruckende Ergebnisse geliefert. In allen Fällen zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Muskeldefinition.

Die Patienten waren mit den Ergebnissen äußerst zufrieden, und es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Ein Fallbeispiel zeigt, wie sich der Körper des Patienten nach der Behandlung und 30 Tage später verändert hatte. Das ästhetische Erscheinungsbild war deutlich verbessert, und der Patient empfand die Veränderung als „signifikant“.

Minimalinvasive Körperkonturierung: Die Vorteile der neuen Technik

Die vorgestellte Technik bietet eine innovative Möglichkeit, die Muskelkonturen ohne Operation zu verbessern. Laut einer Umfrage wären fast 60% der 25- bis 34-jährigen Patienten bereit, sich einem solchen Eingriff zu unterziehen, um ihre Bauchmuskulatur zu optimieren. Der Vorteil gegenüber einer chirurgischen Körperkonturierung ist klar: minimal-invasive Eingriffe ohne lange Erholungszeiten. Dennoch sollten Patienten darauf hingewiesen werden, dass Gewichtsschwankungen das Endergebnis beeinflussen können. Ein stabiles Gewicht ist daher wichtig für den langfristigen Erfolg der Behandlung.

Langfristige Ergebnisse und Risiken: Was Mediziner wissen sollten

Obwohl die Technik vielversprechende Resultate liefert, sind Langzeitbeobachtungen notwendig, um die Haltbarkeit der Ergebnisse besser zu verstehen. In den behandelten Fällen wurde nach 120 Tagen keine nennenswerte Verschlechterung der Ergebnisse festgestellt.

Die Methode selbst gilt als sicher, da die Injektionen oberflächlich und präzise durchgeführt werden. Risiken wie Migration des Fillers konnten bislang ausgeschlossen werden. Dennoch empfehlen die Autor:innen, regelmäßige Auffrischungsbehandlungen durchzuführen, um die Ergebnisse langfristig zu sichern.

Was Mediziner:innen daraus mitnehmen können

Diese minimal-invasive Technik stellt für Mediziner:innen eine interessante Alternative zur herkömmlichen chirurgischen Körperformung dar. Sie ermöglicht es, ästhetische Veränderungen schnell und mit minimalem Risiko durchzuführen.

Für Patient:innen, die nach einer weniger invasiven Methode suchen, stellt diese Technik eine vielversprechende Lösung dar. Ärzt:innen sollten jedoch bedenken, dass das Verfahren vor allem für stabilgewichtige Patient:innen geeignet ist, deren Hautelastizität ausreichend ist, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Quellen:

Dziabas et al. (2025): Corporal Filler HD, a Minimally Invasive Technique for Male Body Contouring: A Pilot Study. PRS Global Open, DOI: 10.1097/GOX.0000000000006269.

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