Diabetische Wunden: Eine stille Krise

Diabetes mellitus zählt in der westlichen Welt zu den führenden Volkskrankheiten – mit einer oft unterschätzten, aber folgenschweren Komplikation: Dem diabetischen Fußulkus (DFU). Rund 34 % der Patient:innen mit Diabetes entwickeln im Laufe ihres Lebens ein solches Ulkus, knapp die Hälfte davon werden chronisch oder zeigen keine Heilungstendenz. Die Ursachen? Chronischer oxidativer Stress, gestörte Immunantworten sowie eine unzureichende Nerven- und Gefäßversorgung im Wundgebiet.
Besonders alarmierend: Bis zu 65 % der DFUs treten innerhalb von fünf Jahren erneut auf. Jede zweite Rückkehr dieser Wunden endet in einer Amputation. Es herrscht dringender Bedarf an wirksamen Therapien – doch viele bisherige Ansätze bringen nicht die erhoffte Heilung.
Alte Strategien – neue Fragen
Wachstumsfaktoren, Zelltherapien, bioaktive Gerüste – zahlreiche innovative Konzepte wurden bereits getestet. Mesenchymale Stammzellen zeigten beispielsweise vielversprechende Ergebnisse, stießen jedoch schnell an praktische Grenzen.
Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Kosten und Skalierbarkeit verhindern bislang den flächendeckenden Einsatz. Was also tun, wenn die herkömmlichen Therapien nicht greifen und jede Verzögerung der Wundheilung das Risiko für eine Amputation erhöht?
Der Hoffnungsträger: Panthenolcitrat
Ein neuartiger Kandidat bringt nun frischen Wind in die Debatte: Panthenolcitrat (PC). Dieses Molekül entsteht aus einer thermischen Reaktion von Panthenol (Provitamin B5) und Zitronensäure und wurde gezielt für die Behandlung chronischer Wunden entwickelt. Es besitzt eine bemerkenswerte Kombination an Eigenschaften: Antioxidativ, antibakteriell, entzündungshemmend und gewebeunterstützend. Entscheidend ist aber nicht nur die raschere Wundschließung – PC verbessert auch die mechanische und elektrische Qualität des regenerierten Gewebes. Für Patient:innen mit DFU könnte das den entscheidenden Unterschied machen.
PC als Hydrogel: Hightech trifft Alltagstauglichkeit
Besonders spannend ist die Formulierung von PC in einem thermoresponsiven Hydrogel (PC-PPCN). Dieses besteht aus einer Mischung von Panthenol, Zitronensäure, Polyethylenglykol (PEG), Glycerol-2,3-diacrylat (GDD) und N-Isopropylacrylamid (NIPAAM). Das Resultat: Eine bioaktive Wundauflage, die bei Raumtemperatur flüssig ist und sich bei Körpertemperatur verfestigt. Das erleichtert die Applikation im klinischen Alltag – und ermöglicht ein schmerzfreies Entfernen durch Kühlung mit Kochsalzlösung.
Ein technisches Schmankerl am Rande: PC fluoresziert bei 450 nm unter UV-Licht. Bioimaging inklusive!
Biologische Power: Antioxidans, Antibiotikum, Zellbooster
In verschiedenen In-vitro-Tests zeigte sich: PC und PC-PPCN besitzen deutlich stärkere antioxidative Eigenschaften als ihre Einzelbestandteile. Sie fangen freie Radikale ab, hemmen die Lipidperoxidation und reduzieren Eisen-induzierten oxidativen Stress. Auch im Kampf gegen bakterielle Erreger, insbesondere Staphylococcus aureus, überzeugten beide Varianten mit klar hemmender Wirkung. Zudem stimulieren sie das Wachstum und die Wanderung von Hautzellen – insbesondere dermale Fibroblasten und Keratinozyten, die für die Hautregeneration essenziell sind. Ein Scratch-Assay belegte, dass behandelte Zellkulturen deutlich schneller zur Wundschließung führten als Kontrollgruppen.
Angiogenese und Re-Epithelialisierung? Check!
PC und PC-PPCN aktivieren nicht nur die Hautzellen, sondern fördern auch die Bildung neuer Blutgefäße. In-vitro-Versuche mit humanen dermalen Mikrogefäß-Endothelzellen (HMVECs) sowie in vivo an diabetischen Mausmodellen zeigten eine signifikant verbesserte Angiogenese und Re-Epithelialisierung. Bereits nach 21 Tagen erreichte das mit PC-PPCN behandelte Gewebe eine vollständige Heilung. Histologische Analysen belegten zusätzlich eine erhöhte Expression von Differenzierungsmarkern (z. B. Keratin 10, Vimentin, Integrin α3) sowie eine dichtere Gefäßstruktur im Wundareal. Gleichzeitig reduzierten sich oxidative DNA-Schäden und proinflammatorische Zytokine wie Interleukin-6 oder TNF-α. Auch die Umwandlung von proinflammatorischen M1- zu antiinflammatorischen M2-Makrophagen wurde unterstützt – ein Zeichen für ein ausgeglichenes Wundmilieu.
Fest wie nie: Haut mit neuer Stärke
Noch beeindruckender als die Zellanalysen waren die mechanischen und elektrischen Tests des regenerierten Gewebes. Nach Anwendung von PC-PPCN zeigten sich signifikant höhere Zug- und Druckfestigkeiten – kombiniert mit einem elektrochemischen Verhalten, das dem gesunder Haut erstaunlich nahekommt. Die Kombination aus strukturierter Granulationsmatrix, Kollagenbildung und Gefäßneubildung liefert messbare Vorteile.
Was bedeutet das für den Praxisalltag?
Für Ärzte und Ärztinnen, die regelmäßig Patient:innen mit chronischen Wunden behandeln, könnten PC und PC-PPCN eine echte Wende bedeuten. Eine einfach applizierbare, biokompatible Wundauflage mit gleichzeitiger antientzündlicher, antibakterieller und gewebeunterstützender Wirkung – das klingt nicht nur gut, sondern sieht im präklinischen Setting bereits überzeugend aus. Bleibt allerdings die Frage: Wann zieht die klinische Praxis nach?
Quellen:
Wang et al. (2025): Panthenol Citrate Biomaterials Accelerate Wound Healing and Restore Tissue Integrity. Advanced Healthcare Materials, DOI: 10.1002/adhm.202301683.

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